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@my_wedding_day

Wedding Details

Sunday, 05 November 2017
2:00 PM – 3:30 PM
Mas Montagnette,
198 West 21th Street, NY

+1 843-853-1810

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Gelöschte Szenen

1891, Julius Goldbach in Yunnan muss auf der Pflanzenjagd fliehen:

Nur ein kleiner Teil der Pflanzensuchtruppe schaffte es bis ins Tal. Hier hatte der Mekong seinen Weg in die Felsen gefressen. Das Rauschen des Wassers war so ohrenbetäubend, dass sie sich um lautloses Vorwärtskommen keine Sorgen mehr machen mussten. Doch die giftigen Pfeile, die sich neben ihnen ins Wasser bohrten, zeigten, dass sie ihre Verfolger nicht losgeworden waren. Im Gegenteil. Sie waren näher gekommen.

Die Frauen, die zu Fuß unterwegs waren, hatten sie dicht auf den Fersen. Beklommen beobachtete Julius, wie Nyima, die Köchin, direkt auf das Wasser zulief. Was hatte sie vor? Wenn sie nicht aufpasste, würde der Fluss sie mitreißen.

»Vorsicht!«, rief Julius.

Doch sie hörte ihn nicht. Und wenn sie ihn gehört hätte, hätte es vermutlich nichts geändert. Ohne zu zögern, stürzte sie sich in die reißenden Fluten.

»Nein!«, schrie Julius und sah sich aufgeregt nach Hooker um.

Als er sich wieder umdrehte, musste er hilflos mit ansehen, dass die anderen Frauen es ihr gleichtaten. Selbst die kleine Yeshi stürzte sich in das gnadenlose Wasser, als kenne sie keine Angst.

Das war zu viel.

Julius sprang im wilden Trab vom Maultier. Sofort rasselten mehrere Pfeile neben ihm in die Erde. Aber er musste die Frauen retten!

Plötzlich war Hooker neben ihm. Riss ihn ins Dickicht.

»Du kannst sie nicht retten, der Fluss hat sie längst fortgetragen«, rief er, während sie durch das dicht bewachsene Gebiet rannten. Immer wieder gerieten sie ins Straucheln. Äste schlugen ihm ins Gesicht, zerkratzten seine Haut. Die Lunge brannte vom hastigen Luftholen.

Hooker deutete auf einen umgestürzten Mammutbaum und Julius verstand. Noch einmal holte er alles aus seinen Muskeln heraus, was sie ihm geben konnten. Wenige Sekunden später lagen sie hinter dem mächtigen Stamm. Hatte man sie beobachtet?

Dann saßen sie jetzt in der Falle.

»Warum haben die Frauen das gemacht?«, fragte er nach Atem ringend.

Hooker sah vorsichtig über den Baumstamm, bevor er antwortete. »Es sind stolze Frauen. Werden sie gefasst, steht ihnen ein Leben als Sklavin bevor.« Er zögerte. »Oder Schlimmeres«.

***

  Auch der Weg zur Rettung war ursprünglich NOCH komplizierter: (…)

Dann kam die Eisebene.

»Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig, als diese Ebene zu überqueren, wenn wir den Giftpfeilen entkommen wollen«, hatte Hooker gesagt, als sie den Bergkamm endlich erreicht hatten, den sie für ihren Alternativweg nach Yunnan überqueren mussten.

Dunkle Steine schauten immer wieder aus der schneebedeckten Fläche hervor.

Ansonsten gab es nichts.

Keine Bäume. Keine Blumen. Keine Menschen oder Tiere. Letzteres sollten ihnen recht sein, aber dass es auch keine Pflanzen gab, wurde ihnen nach drei Tagen zum Verhängnis, als ihre spärlichen Vorräte lange verzehrt waren.

Und nun machte Hooker diesen absurden Vorschlag.

»Wie du weißt … haben wir noch einige Handvoll Samen in den Taschen. Iss die, bevor du verhungerst«, hatte er gesagt.

Julius wurde ganz erbost, wenn er nur daran dachte. Gerade er. Wie konnte er es wagen, diesen Vorschlag zu machen? Denn natürlich hatte er die besonderen Samen gemeint. Jene, für die während der Expedition zahlreiche Menschen gestorben waren. Das sollte er jetzt aufgeben? Wegen ein bisschen Magengrummeln?

Zugegebenermaßen war es mehr als das. Julius hatte einmal gehört, dass der Magen sich selbst zersetzte, wenn er nichts zu essen bekam. Stimmte das? Zumindest fühlte es sich danach an. Er war so hungrig, dass er selbst eine Rindergämse oder gar einen Schneeleoparden mit bloßen Händen erlegen könnte. Zumindest hatte er sich das schon oft ausgemalt. Manchmal meinte er, in der Ferne die Flecken und den geschmeidigen Gang eines Leoparden zu sehen. Oder diesen wolligen Riesen, die Rindergämse, die ihn bei der letzten Begegnung so treudoof angeschaut hatten. Aber es war unwahrscheinlich, sie in diesen Höhenlagen anzutreffen. Vermutlich spielten seine Augen ihm einen Streich.

Trotzdem würde er um nichts in der Welt die wertvollen Samen essen.

Sie schlurften den zehnten Tag durch den Schnee. Zu schwach, ihre Beine zu heben, hinterließen sie zwei krakelige Linien im weißen Pulver, als sie die ersten Bäume entdeckten.